Aktuell - jetzt nach der Ernte erfolgreich Zwischenfrucht anbauen

Vermehrte Trockenphasen, neue Düngevorgaben und die Aussicht auf ein Glyphosat-Verbot ab 2024 umreißen die aktuellen Herausforderungen für den Zwischenfruchtanbau.

Gerade unter den aktuellen Düngerpreisen und Düngevorgaben ist die N-Speicherung und N-Fixierung auf der Fläche besonders wichtig. Die Kulisse der „roten Gebiete“ gibt weitere Rahmenbedingungen vor.

Hierzu zählen der verpflichtende Anbau von Zwischenfrüchten vor Sommerungen und das Düngeverbot im Herbst.

Hohe Humusgehalte, eine intakte Bodenstruktur und ein funktionierendes Bodenleben verbessern den Wasserhaushalt. In Trockenphasen ist ein intakter Boden mit hohen Humusgehalten die beste Ertragsversicherung.

Ziele des Zwischenfrucht-Anbaus sind Feldhygiene, Nematoden-Bekämpfung, N-Speicherung und Humusaufbau. Die N-Fixierung und Unkrautunterdrückung rückt zukünftig stärker in den Mittelpunkt.

Empfehlungen zum Zwischenfrucht-Saatgut finden Sie hier:     hier klicken

Rapssaat

Rapserdfloh

Bei starkem Erdflohbefall werden die Keimblätter siebartig durchlöchert. Abgesehen von dem Lochfraß entsteht der Hauptschaden durch den Bohr- bzw. Minierfraß der Larven.

Die Larven gelangen über die Blattstiele in die Pflanze und wandern über den Stängel in den Vegetationspunkt. Neben der Schädigung des Haupttriebes stellen die Fraßstellen auch mögliche Eintrittsöffnungen für eine Phomainfektion dar.

Zur Bekämpfung sind verschiedene Pyrethroide (z. B. PHYTAVIS Venator, Karate Zeon) zugelassen. Eine Bekämpfung wird erforderlich, wenn vom Auflaufen (EC 10) bis zum 4-Blattstadium (EC 14) des Rapses der Lochfraß 10 % der Blattfläche übersteigt.

Bei einem derart starken Befall ist der Raps in direkter Weise durch die Zerstörung der Assimilationsfläche gefährdet. Eine weitere Schadschwelle liegt bei 50 Käfern/Gelbschale bis zum 6-Blattstadium (EC 16) innerhalb von drei Wochen.

Bei Erreichen der Schadschwelle ist innerhalb der kommenden 7-14 Tage eine Bekämpfung erforderlich. Abschließend ist zum Ende der Vegetation der Larvenbefall zu kontrollieren,

bei mehr als 3 Larven pro Pflanze ist Ende Oktober bis Anfang November eine Behandlung durchzuführen

Kleine Kohlfliege

Für den Rapsanbau ist die dritte Generation der Fliege (5-6 mm lang) von Bedeutung. Ein früher Befall durch die Larven der Kleinen Kohlfliege im Herbst kann durch die Vermeidung von Frühsaaten reduziert werden. Mittlerweile werden viele Rapssorten auch mit der insektiziden Beize „Lumiposa“ angeboten (Wirkstoff: Cyantraniliprole).

Die Wirkungsgrade gegen die Kohlfliege liegen in Versuchen etwas unter den Effekten der „alten“ Neonikotinoid-Beizen. Trotzdem ist diese Behandlung die einzige effektive Maßnahme zur Kontrolle der Kohlfliege. In den vergangenen Jahren waren die Lumiposa gebeizten Bestände wüchsiger und gleichmäßiger. Eine Beizung ist zu empfehlen! Spritzapplikationen zur Bekämpfung dieses Schaderregers sind nicht möglich.

 

Den entsprechenden Beizschutz zum einen für den Rapserdfloh und zum anderen für die kleine Kohlfliege sind beim Rapssaatgut mit beschrieben.